Und es geht doch! Wir sind dieses Jahr mit unserem Wohnmobil (Fiat Ducato Kastenwagen) mautfrei von Deutschland auf die Peloponnes gefahren. Ausgangspunkt ist Darmstadt. Manche bevorzugen die Bergstraßen-Autobahn, andere fahren über Mannheim. Egal ob man die Heilbronner oder die Karlsruher Spange fährt – in Stuttgart trifft man sich wieder. Aus alter Gewohnheit fahren wir in Richtung Süden die Mannheimer Strecke, heimwärts kommen wir über Heidelberg/Weinheim.

Der übliche ‚dicke‘ Verkehr um den Stuttgarter Flughafen. Danach die Geislinger Steige und dann freie Fahrt bis hinter Ulm. Nicht zu früh nach Süden abbiegen! Die Autobahn Richtung Kempten und Füssen (A7) ist in der Regel verkehrsarm. Da kann man den Pferdchen Hafer geben. In Füssen geht es runter von der Autobahn durch die Innenstadt, zweimal über den Lech nach Reutte. Kein Pickerl, keine Grenzkontrolle. Die Landstraße führt über den Fernpass. Von ‚Pass‘ habe ich nichts bemerkt. Geht ein wenig links rechts, den Buckel rauf und runter – das wars. Weiter ein Stück nach Süden: Reschenpass. Auch hier: wo ist der Pass, die Kurven, die Steigungen? Vom Grenzübergang nach Italien merkt man auch nichts. Mit unserem pferdestarken WoMo sind das keine unüberwindbaren Alpenpässe mit tausend Spitzkehren und endlosen Serpentinen. Ab Reschensee geht’s bergab: Meran, Bozen, östlich des Gardasees nach Süden.

Verona – Venedig – Triest. Diese Etappe ist wegen der vielen Kreisverkehre sehr anstrengend und die Navi-Ansagen nervtötend. Im Nachhinein die einzige Strecke, bei der ich gern die Autobahn gegen Gebühr benutzt hätte.

In Triest (schöne Stadt mit hunderttausend Motorrollern) geht es steil bergauf, die mautpflichtige Slowenien-Autobahn-Transitstrecke meidend, auf die gut ausgebaute -kostenlose- Landstraße durch Slowenien und zwei EU-Binnengrenzen. Wir sind in Kroatien. Die Autobahnumgehung Opatja und Rijeka kostet ebenfalls nichts. Freiwillig weicht man ab Mautpflicht auf die Küstenstraße bis Split und Makarska. Wir freuen uns über die Umgehungsbrücke Bosnien-Herzegowina (wir ersparen uns zwei Nicht-EU-Außengrenzen) und erreicht bald Dubrovnik. Auch hier kostet die Brücke nichts.

10€ Fährpreis kann man sparen, indem man die Bucht bei Kotor (= Montenegro = nicht EU-Land) umrundet. Geschmackssache. Noch ein paar Kilometer nach Budva und Bar schon ist man in Albanien: Skodre. Die autobahnähnlichen Hauptstraßen in Albanien sind durchweg gut befahrbar. In Durres der übliche Stau, wir lassen Tirana und Vlora aus und fahren direkt über Girokaster zur griechischen Grenze. Eine wunderschöne Landschaft. Wer kann, sollte hier verweilen. GR ist wieder EU, flott rollt man über Ionnanina zum korinthischen Golf. Die Autofähre (Antirion-Rion) kostet ein Drittel des Brückenbenutzungspreises (7 Euro statt 22).