Ob das richtige Tipps sind? Die Voraussetzungen sind zu unterschiedlich. Daher will ich einfach mal erzählen . . .
Als wir früher mit Kids auf Wohnmobil-Reisen gingen unterhielten wir uns auf der Fahrt mit Hörspielen auf Audiokassetten. Als bildungsbeflissene Eltern lauschten wir den Nibelungen, Dürrenmatt, Tom Sawyer, Krimis, querbeet einfach alles. Heute mit Sat-Schüssel. Laptop, TV, Internet und ohne Kinder schauen wir abends Filme über USB-Stick und greifen danach zu Canasta-Karten, Chips, Salzstangen, Erdnüssen und vin rouge.
Früher war es Pflicht den Daheimgebliebenen eine Ansichtskarte aus Rom oder der Alhambra zu schicken. Damit wir keinen vergaßen, haben wir vor Reisebeginn für alle Klebe-Etiketten mit Adresse gedruckt. So ging das leidige Postkarten schreiben schneller und niemand wurde vergessen. Heute geht das profan mit einem einzigen Text und einem E-Mail Verteiler.
Ach, heute ist dank Internet so vieles einfacher. Mussten wir damals noch Reiseführer mitschleppen, tippen wir „Sagrada Familia“ ins Smartphone und schon bekommen wir alles Wichtige über die längste Baustelle der Welt. Früher begann jede Besichtigung, ob Pompei oder Ephesus, mit unserer ‚Dichterlesung‘ nach Erwerb der Eintrittskarten.
Für spätere Tage, zur Erinnerung und gegen Geschichtsklitterung ist ein Tagebuch überaus hilfreich. Darin finden sich nicht nur technische Daten (Datum, Uhrzeit, Wetter, Ort, Tankstopps, Einkäufe, Geld, . . . ), sondern auch persönliche Eindrücke und Erlebnisse (Rettung einer Schildkröte oder 50cm Hochwasser).
Es ist schon vorteilhaft zu wissen, wie man ein Rad wechselt und dass man dazu das richtige Werkzeug hat, findet und nutzen kann. Ich will mich nicht auf ADAC Niveau begeben. Wie sieht es mit Handschuhen aus? Eine Bodenmatte für unters WoMo kriechen, weil der Wasserschlauch undicht/abgeplatzt ist? Das unübliche Werkzeug: Pattex, Sekundenkleber, Stirnlampe, Spannungsprüfer, Sicherungen, Kabel, Schläuche nebst Schlauchschellen, Dicht- & Isolierband, Kabelschuhe, sogenannte ‚Stromdiebe‘, Heißklebepistole mit Sticks, Adapter aller Art. Schweißdraht und Kabelbinder sind wichtige Nothelfer; man hat nie genug davon. Fotokopien aller Ausweise und Kreditkarten in Papierform irgendwo versteckt und als Foto im Handy.
Nach unserer letzten Pleite in Kroatien: Navi tot. Kein Mucks. Kein Internet. Wo sind wir? Wie und wo geht es weiter? Noch nicht mal eine Landkarte im Gepäck! Nichts. Navigation im Offroad nach Sonnenstand und Kompass. Nie mehr! Eine Straßenkarte aus Papier gehört für Notfälle immer ins Gefährt.
Oder bei unserer ersten Reise nach Polen, Masuren. Das Becker Navi schaltet sich beim Grenzübertritt ab. Kein Roaming, kein Vertrag, tote Hose. Das ist uns vor Jahren schon mal in Konstanz passiert; rüber nach Kreuzlingen in die Schweiz: Navi tot. Das macht Spaß.
Diebstahlsicherung. Hoffentlich liest das kein Nachahmer. Nach zwei WoMo-Einbrüchen am Gardasee und in Rom bemerkten wir Kurioses: die Kiste mit Spielsachen unsere Kids blieb undurchwühlt. Anscheinend haben Einbrecher so viel Anstand Kinderspielzeug in Ruhe zu lassen. Da nützt der typisch banale ADAC Ratschlag wenig: allen Schmuck Daheim lassen. Was ist mit unterwegs erstandenen Preziosen? Ich antworte: hängt Euch den Schmuck um den Hals, lasst nichts im WoMo. Meine Audemars Piquet ist ohnehin ein Fake. Die echte Breitling Premier haben uns die Verbrecher während des Urlaubs zu Hause geklaut.
Apropos Sicherung gegen Diebstahl, Einbruch, Gas, Was hilft? Ein Hund? Ein Gebell-Hündchen? Wir sichern uns mit einem Spanngurt zwischen den Fahrerhaus-Türen und das Öffnen der Schiebetür hindert ein Stück Holz. Das geht fix.
Es lässt sich nicht vermeiden, dass man auf Ausflügen, bei Besichtigungen, usw. Ausweis, Kreditkarte, Geld, Smartphone am Leib bei sich trägt. Man wird angesprochen: „Wo kommst Du her?“, „nur gucken, nichts kaufen“. Man selbst verrät beim Einkauf, wo das Geld steckt. Nach einem Erlebnis hinter dem Markusplatz in Venedig, öffentliche Toilette, Geldautomat, Männer warten auf ihre Frauen, ein idealer Platz für Trickdiebe. Auch ohne Eduard Zimmermann kann man sich helfen. Ich lasse mich zurückfallen und beobachte, welcher ‚Turnschuh‘ meiner Frau folgt. Habe ich einen ausgemacht, dann fotografiere ich den so offensichtlich, dass der von alleine von seinem Ziel ablässt.
Ich habe es persönlich erlebt, wie solche Geschäfte auf Autobahnrastplätzen vor sich gehen. „Goldene Uhr – Du kaufen?“ – Der Schmuck ist echt. Der Preis lockt. Ein Schnäppchen. „Hundert Mark“. Echtes Geld und echte Ware wechseln den Besitzer. Kurze Zeit später: „Kollege“ kommt und beglückwünscht zum Handel. „Tolle Uhr“, „Billig, billig und echt“ – und unversehens wird die echte Ware gegen eine Fälschung getauscht.